LYNX ist ein im Jahr 2006 in Amsterdam gegründeter Broker und seit 2007 auf dem niederländischen Markt aktiv. 2008 streckte das Unternehmen seine Fühler auch nach Deutschland aus und eröffnete in Berlin eine Tochterfiliale. Mittlerweile gibt es den Anbieter ebenso in Frankreich, Finnland, Tschechien und Belgien. Er verwaltet ein Anlagevolumen von 750 Millionen Euro und zählt 35.000 Kunden, weshalb er als vergleichsweise kleiner Broker gilt.
Bei seinem Handelsangebot legt LYNX ganz eindeutig den Fokus auf international tradende Händler. Orders für Aktien, Zertifikate und Co. können an mehr als 100 Auslandsbörsen gesetzt werden. Der Broker offeriert eine große Bandbreite an Instrumenten: Von Futures, Forex, CFDs über Optionen bis hin zum Metallhandel wird beinahe alles geboten. In dieser Hinsicht kann es kaum ein anderer Broker mit LYNX aufnehmen.
Jedoch zählt der Anbieter im Bezug auf die Gebühren nicht wirklich zu den günstigsten Brokern. So etwas wie eine Flat-Fee wird nicht angeboten. Vielmehr richtet sich die Ordergebühr am Transaktionsvolumen. Dies bedeutet, dass mit steigendem Ordervolumen die Gebühren immer höher werden, was richtig ins Geld geht. Bei US-Werten sind die Gebühren nach oben hin nicht einmal gedeckelt und kosten den Trader 1,25% des Handelsvolumens. Bei Werten, die in Euro getradet werden, liegt der Cap bei 99 Euro. Kauft der Anleger beispielsweise eine DAX-Aktie über XETRA, wird ihm bei einer Order von über 2.500 Euro ein Gebühr von 5,80 Euro verrechnet, bei einer Order von 10.000 Euro eine Gebühr von 14 Euro. Im Vergleich dazu zahlen Anleger bei günstigen Online Brokern eine Flat Fee von nicht mehr als 7 Euro.
LYNX bietet weder den Fondshandel noch Sparpläne an.
LYNX Testberichte
Das Trading Angebot von LYNX findet man in Tests oft auf den vorderen Plätzen. Der Broker wurde mehrmals ausgezeichnet. Zu den jüngsten Ehrungen gehören der 2018 verliehene BankingCheck Award als “Bester Online Broker”, 2017 wurde LYNX von der renommierten niederländischen Brokervergleichseite VergelijkBrokers.nl zum zweiten Mal zum “Besten Allround Broker” ernannt. Auch in Tschechien erhielt LYNX die Auszeichnung als “Broker des Jahres”. 2016 wurde der Anbieter im Heimatland mit dem Gouden Stier als “Broker des Jahres” geehrt. Hervorgehoben wurden im letzteren Fall die große Bandbreite an Handelsmöglichkeiten, die hervorragende Handelsplattform, das umfangreiche Bildungsprogramm wie auch die niedrigen Tarife – was sich scheinbar in den letzten Jahren verändert hat.
Trading Angebot: LYNX Depot
Auf YouTube gibt der Broker einen Einblick in die LYNX-Handelsplattform. Doch stellt sich Ihnen an dieser Stelle sicher die Frage, welche Wertpapiere bei diesem Anbieter überhaupt getradet werden können. Gehandelt werden können Aktien, Anleihen, CFDs, ETCs, ETFs, Futures, Optionen, Optionsscheine, Währungen bzw. Forex sowie Zertifikate.
Handelssoftware: Trader Workstation und LYNX Basic
Als Handelssoftware offeriert LYNX seinen Kunden eine professionelle Plattform Trader Workstation an. Sie steht für die gängigsten Betriebssysteme kostenlos zur Verfügung. Zusätzlich können die Orders ebenso über die Weboberfläche “LYNX Basic” platziert werden. Darüber hinaus können Trader auch über gratis Apps fürs Tablet und Smartphone unterwegs handeln. Die Chartsoftware beinhaltet nicht nur eine vielfältige Auswahl an Trading Tools für die unterschiedlichsten Asset-Klassen, sondern ist dazu auch noch personalisierbar. Sowohl die Handelssoftware als auch die App und die Webtrading-Option werden den Anlegern kostenfrei zur Verfügung gestellt.
LYNX Demokonto
Um sich ein Bild von der Handelsplattform machen zu können, ist es möglich, auf der Homepage von LYNX ein kostenfreies und unverbindliches Demokonto zu beantragen. Die Nutzung des Demokontos ist auf 14 Tage begrenzt. Wer bereits Kunde von LYNX ist, kann sich optional ein dauerhaftes Demokonto einrichten, um beispielsweise den Handel neuer Wertpapierklassen oder auch neue Strategien frei von Risiko auszuprobieren. Der Trader kann mit bis zu 1.000.000 USD virtuellem Guthaben an über 100 Börsen in 24 Ländern testweise handeln.
LYNX Login
Wie auch bei anderen Online Brokern üblich, geben die meisten LYNX-Kunden ihre Orders über das Web auf. Für den Zugang zur Handelsplattform bzw. zur Kontoverwaltung werden Benutzername sowie Passwort benötigt. Im nächsten Schritt erfolgt die Abfrage eines Codes einer Sicherheitskarte, welche jeder LYNX-Kunde nach der Depoteröffnung bekommt. Nach dem Login gibt es keine weiteren Abfragen mehr, um die Orderaufgaben nicht länger zu verzögern.
Handelswege bei LYNX
Anleger können bei diesem Anbieter sowohl online als auch telefonisch ordern. Die Interessenten-Hotline kann von Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 20 Uhr sowie am Freitag zwischen 8 und 18 Uhr kontaktiert werden. Die Kunden-Hotline ist zu den gleichen Zeiten erreichbar. Neben dem telefonischen Support kann mit dem Broker ebenso via E-Mail, Kontaktformular oder Chat Kontakt aufgenommen werden.
Handeln bei LYNX: Ordermöglichkeiten
Neben den klassischen Orderzusätzen billigst und bestens (Traden zum nächsten Preis, unabhängig vom Kurs) stehen den Kunden 60 weitere Ordertypen und Orderzusätze zur Verfügung, darunter Market-Order, Limit-Order, Stopp Limit-Order, Stopp-Order, Trail-Order, Market on Open, Fill or Kill, verdeckte Order, Immediate or Cancel etc. Es besteht die Möglichkeit Ordergültigkeiten frei zu bestimmen. Nach Angaben von LYNX beträgt die maximale Laufzeit einer Good-till-Canceled-Order sechs Monate.
Traden: Börsen und Orderplätze
Neben deutschen, österreichischen oder schweizerischen Handelsplätzen, können LYNX Kunden an 100 weiteren ausländischen Börsen in Asien, Australien, Kanada bis hin zu den USA traden. Darunter stehen solche Handelsplattformen wie etwa die Londoner Turquoise sowie die multilaterale, japanische Trading Plattform Chi-X zur Verfügung, die zum großen Teil zu Instinet gehört.
Es besteht keine Möglichkeit mit Direkthandelspartnern zu traden.
Realtime-Trading bei LYNX
Bei LYNX werden für einige Wertpapierklassen die Realtime-Kurse kostenfrei zur Verfügung gestellt. Wenn dies nicht möglich ist, erhält der Trader Neartime-Kurse, die eine 15-minütige Zeitverzögerung aufweisen. Nach Angaben von LYNX können die Realtime-Kurspakete in der Kontoverwaltung jederzeit gegen zusätzliche Gebühren freigeschaltet werden, wobei die Kosten je nach Wertpapierklassen sowie Börsenplatz variieren.
Handeln von Futures und Optionen
Diese beiden Finanzinstrumente können sowohl an der Terminbörse Eurex wie auch weltweit getradet werden. Der Broker stellt dem Händler in der Handelsplattform spezielle Werkzeuge für diese Wertpapierklassen zur Verfügung.
Handeln von CFDs
Selbstverständlich offeriert LYNX auch den CFD-Handel. Zur Auswahl stehen über 3.500 Aktien- und Index-CFDs. LYNX zufolge erhalten Trader durch eine Plattform mit direktem Marktzugang faire Preise wie auch Spreads. Der Hebel bei den CFDs liegt im Normalfall bei 10.
Forex Trading bei LYNX
Auch der Forex Handel ist bei diesem Broker möglich. Es können mehr als 80 Devisenpaare getradet werden. Da der Anbieter Zugang zu Interbankenkursen stellen kann, gibt es keine “künstlichen Spreads” und somit auch keine vordefinierten Lotgrößen. Stattdessen kann die Größe des jeweiligen Lots vom Anleger frei gewählt werden. Bei einem Margin-Call informiert LYNX den Trader per E-Mail. Besteht nach der Liquidation bzw. Glattstellung der Wertpapierpositionen ein Defizit, gibt es für den Kunden eine Nachschusspflicht.
Kundenservice von LYNX
Kunden von LYNX haben die Möglichkeit die Kundenbetreuung per Post oder per E-Mail bzw. Kontaktformular zu erreichen. Ebenso steht Anlegern eine umfangreiche FAQ-Liste zur Verfügung. Es empfiehlt sich zuerst dort nachzusehen, ob die eigene Frage beantwortet wurde, bevor man den Kundendienst kontaktiert.
Schulungen und Benefits
Interessenten und Kunden bietet der Broker ein umfassendes Repertoire an Webinaren, die sich um Themen aus diversen Bereichen der Börsenwelt drehen. Außerdem kann man auf ein Wissensportal zugreifen, welches Unternehmensportraits, Analysen wie auch aktuelle Infos aus der Welt des Tradings beinhaltet.
Konto und Einlagenschutz bei LYNX
Der Anbieter offeriert zwei Kontoarten: das Bar- und das Margin-Depot. Es ist nicht möglich ein Girokonto oder Tagesgeldkonto einzurichten. LYNX hat ausschließlich Wertpapierhandel im Angebot – andere Finanzprodukte stehen nicht zur Auswahl. Sämtliche über LYNX geführte Depots sind Multi-Währungsdepots, für welche keinerlei zusätzliche Gebühren anfallen. Mit ihnen erhält der Kunde die Möglichkeit gleich mehrere Devisen gleichzeitig in seinem Depot zu halten (beispielsweise EUR, USD, GBP, CAD, AUD u.a.).
Wer ein Online Depot bei LYNX eröffnen möchte, muss vorerst einen Online-Antrag ausfüllen sowie unterfertigen und mit diesem zur Post gehen, um das PostIdent-Verfahren durchzuführen. Letzteres wird ebenso von LYNX offeriert.
Neben EU-Bürgern, dürfen auch Nicht-EU-Bürger ein Depot bei diesem Broker eröffnen. Ausgeschlossen sind hingegen Kunden mit Wohnsitz in den USA, Kanada, Hongkong, Indien, Japan und Australien. Auch Staatsbürger folgender Länder dürfen kein Depot über LYNX eröffnen: Afghanistan, Algerien, Angola, Bosnien Herzegowina, Ecuador, Elfenbeinküste, Irak, Iran, Jemen, Kongo, Kuba, Laos, Libyen, Myanmar, Nauru, Nigeria, Nordkorea, Panama, Papua-Neuguinea, Sierra Leone, Simbabwe, Sudan, Syrien, Timor-Leste, Uganda und Weißrussland.
Es können sowohl Einzel- wie auch Gemeinschaftskonten eingerichtet werden.
Prämie bei Weiterempfehlung
Um eine Prämie zu erhalten, muss der geworbene Neukunde innerhalb der ersten drei Kalendermonate ab dem Zeitpunkt der Depoteröffnung mindestens drei Wertpapiertransaktionen tätigen. Für die Weiterempfehlung erhält man in diesem Fall 50 Euro.
Wichtige Formulare
LYNX stellt außerdem Formulare, wie zum Beispiel Depoteröffnungsunterlagen, Steuerformulare oder allgemeine Vereinbarungen in einem eigenen Formularcenter zur Verfügung. Darunter finden sich ebenfalls Formulare zur Senkung der ausländischen Quellensteuer oder etwa Unterlagen zur Erteilung einer Depotvollmacht.
Aufsichtsbehörde und Einlagensicherung
LYNX unterliegt in Deutschland der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin. Die Führung der Kundenkonten erfolgt über Interactive Brokers (IB) in Großbritannien. Die Einlagen der Kunden werden in separaten Konten gehalten, welche unabhängig vom Eigenkapital der IB verwaltet werden. Damit können Ansprüche an IB nicht auf Kundengelder ausgedehnt werden.
Die Depots sind über den Einlagensicherungsfonds FSCS bis zu 50.000 Britische Pfund pro Anleger abgesichert. Sollte IB insolvent werden, sind sowohl Finanzinstrumente sowie Kundengelder zusätzlich durch die US-amerikanische SIPC – Securities Investor Protection Corporation – bis maximal 250.000 US-Dollar geschützt. Darüber hinaus besteht noch eine Polizze mit Llyod’s, welche pro Kunde einen Schutz von 30 Millionen US-Dollar bietet.
Gebühren von LYNX
Für die Depot- bzw. Kontoführung, Orderlimits, Teilausführungen (bei Ausführung am gleichen Tag), Orderstreichung bei Aktien sowie Auszahlungen von Dividenden werden bei LYNX keine Gebühren verrechnet. Seit dem 1. Juli 2016 erhebt der Broker allerdings eine Inaktivitätsgebühr in Höhe von einem US-Dollar monatlich, sofern der Depotwert am Monatsende unter 1.000 US-Dollar liegt und keine Wertpapiertransaktion stattfand.
Für das Trading deutscher und österreichischer Aktien fallen bei LYNX 0,14% des Transaktionsvolumens (mindestens 5,80 Euro) an. Handelsplatzabhängiges Entgeld oder Offline-Bearbeitungsgentgelt für die Ordererteilung via Telefon werden nicht verrechnet. Der Handel mit schweizerischen Aktien kostet 0,15% des Transaktionsvolumens (mindestens 15 Schweizer Franken).
Beim Handel ausländischer, in US-Dollar notierter Aktien berechnet LYNX bis 2000 Aktien 1 Cent pro Aktie und ab der 2001-sten Aktie 0,5 Cent pro Aktie. Auch hier gibt es kein handelsplatzabhängiges Entgelt oder Offline-Bearbeitungsentgelt für die Ordererteilung via Telefon.
Für ETFs werden dieselben Gebühren verrechnet wie für Aktien. Wer mit Optionsscheinen und Zertifikaten tradet, muss mit Kosten in Höhe von 0,20% des Transaktionsvolumens (mindestens 8 Euro) rechnen. Ferner können für 0,1% des Handelswertes (mindestens 5 US-Dollar, maximal 10 US-Dollar) US-amerikanische Anleihen mit einem Nennwert von unter 10.000 US-Dollar getradet werden. Ab 10.000 US-Dollar aufwärts wird eine Gebühr von 0,025% des Handelswertes (mindestens 5 US-Dollar) verrechnet. Das Traden von CFDs, welche in Euro gehandelt werden, kostet 0,10% des Transaktionsvolumens bzw. mindestens 5,80 Euro.
Jahressteuerbescheinigung und Erträgnisaufstellung
LYNX-Kunden haben die Möglichkeit für ihr Depot in der Kontoverwaltung Tages-, Monats- wie auch Jahresdepotauszüge kostenlos downzuloaden. Depotauszüge werden nämlich nicht per Post zugesandt. Aufgrund der Depotführung in Großbritannien werden eine Verlustbescheinigung, Erträgnisaufstellung sowie Jahressteuerbescheinigung nicht ausgestellt.